Sprachträge Katatonie

"Aufteilung der endogenen Psychosen und ihre differenzierte Atiologie"
Karl Leonhard
Georg Thieme Verlag, 8. Auflage, 2003
p. 156-164

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Zusammenfassung

Die sparchträgen Katatonen geben in früheren Stadien träge, in späteren fast gar nicht mehr Antwort. Statt dessen blicken sie abgelenkt hierhin und dorthin und bewegen häufig flüsternd die Lippen. Von Zeit zu Zeit werden sie für kurtze Zeit stärker erregt. Sie sprechen dann lauter mit sich selbst oder bekommen ausgesprochene Erregungen, in denen sie ins leere hinein, d.h. sichtlich gegen Stimmen schimpfen und gestikulieren. In früheren Stadien bestätigen die Angaben der Kranken, daβ sie viel unter Halluzinationen leiden. Auβerdem bringen sie diese Zeit vielfach phantastische Konfabulationen vor, die wahrscheinlich auch im Endzustand verlangsamt. Da sie aber andererseits in den Erregungen viel sprechen und eine lebhafte Motorik zeigen, ist anzunehmen, daβ ihr träges Reagieren mit ihrer ständingen Abgelenkheit zu erklären ist, derzufolge sie die Anregungen, die von auβen kommen, kaum beachten. Die Initiative ist bei den Kranken erloschen, einen eigenen Antrieb erkennt man nur noch den Sinnestäuschungen gegenüber. Auch Affekt ist nur noch in den erregten Auseinandersetzungen mit den Stimmen erkennbar. Das Denken der abgelenkten Katatonen läβt sich bei der Unanspechbarkeit schwer beurteilen, es scheint aber vor allem durch Inkohärenz ausgezeichnet zu sein.

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