Reine Melancholie

"Aufteilung der endogenen Psychosen und ihre differenzierte Atiologie"
Karl Leonhard
Georg Thieme Verlag, 8. Auflage, 2003
p. 17-21

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Zusammenfassung

Durch die klinische Beschreibung und das Familienbild glaube ich Selbständingkeit der reinen Melacholie gegenüber der manisch-depressiven Krankheit erweissen zu haben. Es handelt sich um eine monopolare Krankheit, die nichts Manisches enthält. Die klinische Abgrenzung gegen die manisch-depressive Krankheit ist nicht in jedem Fall möglich, doch sind die Fehldiagnosen, wie di Kontrolle durch die Familienuntersuchungen ergab, recht selten. Das klinische Bild ist ausgezeichnet durch Gedrücktheit, psychomotorische Hemmung, Denkhemmung, Entschluβerschwerung, Insuffizienzgefühl und wechselnde, aber nach keiner Richtung hin aufdringliche depressive Ideen. Die Selbstmordgefahr ist sehr groβ. Körperliche Symptome ergänzen ähnlich wie bei den Melancholien der manisch-depressiven Krankheit das psychische Bild. Vergleichende Untersuchungen wären aber wünschenwert.

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